ÜBER EUTONIE
Was wir berühren, das berührt auch uns
Was hat ein Stoffsackerl mit Kastanien gefüllt mit dem Körper zu tun? Wie reagiert deine Haut auf ein Filzseil? Und wie berühren deine Füße einen Bambus?
Die Berührung mit dem Material auf der Haut zeigt uns unsere Körpergrenzen und lässt uns hinspüren. Wir können unser Gewicht abgeben und loslassen. Das ist Eu-tonie, ein Weg der körperlich-geistigen Selbsterfahrung.
Der Begriff „Eutonie“ abgeleitet aus den altgriechischen Wurzeln eu – gut, wohl, im Sinne von stimmig, entsprechend und tonos – Spannung, beschreibt die der Situation angemessene Spannung des ganzen Menschen (Wohlspannung). Eutonie ist erweitertes Körperbewusstsein. Die Tänzerin und Bewegungspädagogin Gerda Alexander hat den Begriff Eutonie geprägt. 1959 fand der „Kongress für Entspannung und natürliche Bewegung“ in Kopenhagen statt, auf dem verschiedene körperorientierte Methoden vorgestellt wurden, darunter auch Eutonie oder auch die verwandte Feldenkrais Methode.
Das Arbeiten mit Eutonie-Materialien kann Anspannungen lösen und uns damit Erleichterung verschaffen. Materialien wie Tennisbälle, Bambusstäbe, Kirschkernkissen, Filzbälle oder Seile werden eingesetzt. Die Bewegung sorgt für Wachheit und Präsenz sowie innere Balance und Ausgeglichenheit. Den Boden als Liegefläche und Stütze wahrzunehmen führt zu mehr Selbstsicherheit und Gelassenheit.
Eutonie-Pädagogik findet in der Gruppe statt, Eutonie kann aber auch als Einzel-Arbeit stattfinden. Der Unterricht ist für alle Menschen geeignet. Er erfordert weder Fitness noch Vorkenntnisse.
Wozu dient Eutonie?
Die Teilnehmenden lernen „Das sich selbst zuwenden“ und „sich wieder zu spüren“, „sich Gutes zu tun“ oder auch „ihre Grenzen zu spüren“. Alte Bewegungs- und Denkmuster werden aufgelöst - Schon nach wenigen Übungsstunden erfahren Sie z.B. Erleichterung von Anspannungen, neue Bewegungsmöglichkeiten und ein Lösen von Schmerzen. Eingesetzt werden vielfältige Materialien wie Bambusstäbe, Filzbälle oder Hanfseile.
Erfahrfahrungsbericht einer Eutonie Teilnehmerin:
„Ich konnte von den Eutonie Einheiten viel mitnehmen. Ich habe durch dich den Boden lieben gelernt und merke wie ich es mir im Alltag gemütlich auf dem Boden mache. Den Ball lege ich, so wie du uns gezeigt hast unter meinem Rücken, oder Bein, oder Fuß. Es ist herrlich.Ich stehe mit einem Wohlgefühl auf, bin entspannt, erfrischt und aufgelockert. Die Wirbelsäule fühlt sich gut an. Beim Einschlafen genieße ich jetzt bewusster die gemütliche Zeit im Bett. Auch die Ernährung ist bewusster geworden, ich achte mehr auf mich und meinem Körper. Ich möchte mir öfters was Gutes tun."
„Ich merke, dass mir gehen und liegen immer mehr Freude machen, dagegen sitzen auf einem Sessel ich als zunehmend anstrengender empfinde. Es fällt mir auf einmal auf, dass mir die Sessel viel zu hart sind. Besonders fällt mir auf, wie gut ich mich auch bei Fortbildungen im liegen konzentrieren konnte."
Foto: Workshop "Am Boden ankommen, Klostergarten Tamsweg", (Christian Prinz)